Gemeinsam mit
Ass.-Prof. Dr. Helen Ahner (Universität Wien) und
Dr. Sarah Klosterkamp (Goethe-Universität Frankfurt)
veranstalten wir eine interdisziplinäre Sommerakademie vom 16. bis 18. Juli 2026 am Institut für Europäische Ethnologie in Wien, AT.
Hintergrund:
Ethnographisches Forschen hat in den letzten Jahrzehnten weit über die Grenzen der (Europäischen) Ethnologie/Kulturanthropologie hinaus an Bedeutung gewonnen. Heute ist ethnographische Forschung in einer Vielzahl wissenschaftlicher Disziplinen präsent – von der Humangeographie über die Soziologie bis hin zur Rechtswissenschaft.
Dabei wird „Ethnographie“ häufig auf ein methodisches Vorgehen – meist die teilnehmende Beobachtung – reduziert oder im Sinne eines methodischen Werkzeugs genutzt. Seltener wird jedoch reflektiert, welche epistemischen Voraussetzungen und Implikationen die ethnographische Forschungspraxis in den verschiedenen Disziplinen mit sich bringt. Durch ihre Involviertheit in die Forschung, sehen sich Ethnograph:innen außerdem immer wieder dem Vorwurf der Parteilichkeit und des Aktivismus ausgesetzt. Ethnographie ist widerständig - sie ist unbequem, macht Unsichtbares sichtbar, ist wissenschaftliche Arbeit jenseits des Elfenbeinturms und daher eine umkämpfte epistemische Praxis.
Genau das wollen wir im Rahmen der Sommerakademie mit Expert:innen diskutieren und einen Raum für Reflexion schaffen: Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich ethnographische Zugänge in unterschiedlichen disziplinären Kontexten ausgestalten, und was wir ausgehend davon über Ethnographie als epistemische Haltung lernen können.
Gefördert durch:
Die Junge Akademie (an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina) aus Mitteln des BMFTR sowie die Universität Wien.