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Die postmigrantische Gesellschaft

Die Gesellschaft scheitert nicht an der Migration – sondern post-migrantisch: am Umgang mit der Gleichheitsfrage, die durch die Migration pars pro toto gestellt wird. Der Kampf um gleiche Rechte, um Anerkennung, Chancengleichheit und Teilhabe wird heutzutage über die Migrationsfrage geführt. Die Migrationsfrage ist somit zur neuen sozialen Frage unserer Zeit geworden. Anhand der Migrationsfrage werden Fragen der Verteilungsgerechtigkeit, der Teilhabe und der kulturellen Selbstbeschreibung Europas exemplarisch verhandelt – am Umgang mit ihr wird der Umgang mit Pluralität und Differenz durchgespielt, am Scheitern an ihr der Grad der offenen Gesellschaft gemessen.

Foroutan, N. (2021). Die postmigrantische Gesellschaft: Ein Versprechen der pluralen Demokratie. Bielefeld: transcript, S. 215f.